All Quiet on the Western Front

Originaltitel:
All Quiet on the Western Front
Weitere Titel:
(Im Westen nichts Neues)
Produktionsland / Jahr:
Originallänge:
128 min. , Farbe
Uraufführung:
14 November 1979; D: 1 September 1983 (TV)
Literarische Vorlage:
Erich Maria Remarque. »Im Westen nichts Neues«. Berlin: Propyläen, 1929.
Produzent:
Weitere Personen:
Zusammenfassung:
Beeinflusst von der patriotischen Rhetorik ihres Lehrers meldeten sich Paul Bäumer und seine Klassenkameraden freiwillig für die Armee im Ersten Weltkrieg. Voller Erschöpfung getrieben von den willkürlichen und unfairen Praktiken ihres Ausbilders Sergeant Himmelstoß beginnen sie, an ihren romantischen Idealen vom Leben als Soldat zu zweifeln. Als sie an die Front geschickt werden und Zeuge des Elends in den Schützengräben werden, ist die Desillusionierung komplett.
Eine Gruppe älterer Soldaten unter dem erfahrenen Katczinski (»Kat«) kümmert sich um die jungen Männer, die den jungen Rekruten beibringen, wie man das tödliche Chaos an der Front überlebt. Aber mit jedem Angriff wird die Gruppe kleiner. Während eines französischen Angriffs versteckt sich Paul in einem Bombenkrater im Niemandsland. Als ein französischer Soldat in den Krater fällt, ersticht er ihn. Während der Franzose langsam stirbt, bittet Paul ihn um Vergebung. Ihm wird klar, dass sie alle Menschen sind, die durch den brutalen Mechanismus des Krieges dazu gebracht werden, sich gegenseitig zu töten.
Bei einem der nächsten Angriffe wird Paul verwundet und in ein Krankenhaus gebracht. Er erhält einige Wochen Urlaub und kehrt nach Hause zurück, um seine Familie zu besuchen. Enttäuscht stellt er fest, dass er seine Erfahrung der Front niemandem in der Heimat vermitteln kann. Er ist verbittert, als er zu seinen Kameraden die Frontlinie zurückbringt. Aber die meisten von ihnen sind tot. Als auch Kat von einem Splitter getroffen wird, verliert Paul seinen letzten und besten Freund.
An einem ruhigen Tag kurz vor dem Waffenstillstand versucht Paul einen Vogel zu zeichnen, der auf dem Rand seines Grabens sitzt. Als er sich aufrichtet, um den Vogel besser sehen zu können, wird er von der Kugel eines französischen Scharfschützen getroffen.
Literatur:
Thomas F. Schneider. »The Two ›All Quiets‹. Representations of modern warfare in the film adaptations of Erich Maria Remarque’s Im Westen nichts Neues«. Marzena Sokolowska-Paryz, Martin Löschnigg (eds.). The Great War in Post-memory. Literature and Film. Berlin, Boston: de Gruyter, 2014 (Media and Cultural Memory 18), 109–120.

Pascal Zeuner. Remakes und Mehrfachverfilmungen am Beispiel von »Im Westen nichts Neues«. München: GRIN [Hauptseminararbeit, Internetveröffentlichung], 2007, 31 pp.
Bemerkungen:
Es handelt sich nicht um ein Remake des Klassikers von Lewis Milestone aus dem Jahre 1930, sondern um eine Neuverfilmung des Romans. Deutlich wird es z.B. daran, dass in der ersten Verfilmung die Handlung in der chronologisch richtigen Reihenfolge erzählt wird, in dieser Neuverfilmung aber - wie im Roman - Paul Bäumer sich rückblickend an Ereignisse vor dem Kriegseinsatz erinnert. Auch das Ende des Films ist verschieden: Im Unterschied zur ersten Verfilmung, in dem Bäumer am Ende von einem Heckenschützen erschossen wird, als er versucht nach einem Schmetterling auf der Brustwehr zu greifen, endet diese Version damit, dass Bäumer im Graben einen Vogel malt, der in seiner Nähe auf einem Baum sitzt, und erst erschossen wird, als er sich danach aus der Deckung bewegt.

Obwohl sich dieser in der Tschechoslowakei gedrehte Film enger an die Buchvorlage hält und zudem mit moderneren technischen Mitteln und in Farbe produziert wurde, er auch insgesamt gute Kritiken erhielt und 1980 mit einem Golden Globe als beste Filmproduktion für das Fernsehen ausgezeichnet wurde, erreichte die Neuverfilmung nicht den Bekanntheitsgrad und die Popularität von Lewis Milestones Original von 1930, nicht zuletzt, weil er – zu einer anderen Zeit entstanden – politisch kaum umstritten war. Das Lexikon des internationalen Films urteilte, dass der Film nicht die Intensität der ersten Verfilmung der Romanvorlage erreiche. »Wegen seines ehrlichen Realismus [sei er] dennoch [ein] eindrucksvoller Antikriegsfilm.«

Die DVD enthält sowohl die TV-Fassung (122 Min.) als auch den Directors Cut (155 Min.). Die deutsche Sprachfassung des Directors Cut enthält teilweise Szenen in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln. Es handelt sich hierbei um Szenen, die für die ursprüngliche TV-Fassung nicht vorgesehen waren.

Auszeichnungen

1980 Golden Globe (beste Filmproduktion für das Fernsehen)

Primetime Emmy Award:
1980 Bester Schnitt: Bill Blunden, Alan Pattillo
1980 Beste künstlerische Leitung John Stoll und Karel Vacek (Nominierung)
1980 Beste Regie Delbert Mann (Nominierung)
1980 bestes Drama-Spezial Martin Starger und Norman Rosemont (Nominierung)
1980 Beste individuelle Leistung Roy Whybrow (Nominierung)
1980 Bester Nebendarsteller Ernest Borgnine (Nominierung)
1980 Beste Nebendarstellerin Patricia Neal (Nominierung)
Erhältlich:
DVD
Blu-ray