Weinrichs Dokumentation berichtet vom unsicheren Gang der Deutschen aus dem Chaos der Nachkriegszeit in die relative Normalität der 50er Jahre.
Der erste Teil behandelt das Jahr 1945 in Norddeutschland: zum Beispiel die Besetzung Hannovers durch die Amerikaner; die Flucht; Selbstmord aus Angst vor der Zukunft; die Befreiung Bergen-Belsens durch die Briten; die Kapitulation in der Lüneburger Heide; Leben in Bad Oeynhausen, wo 6.000 Deutsche die Stadt verlassen müssen, um Platz zu machen für das britische Hauptquartier; der Neubeginn des Rundfunks in Hamburg; die Bodenreform in Zierow an der Ostseeküste, wo die Flüchtlinge vor die Wahl gestellt werden, Bauer zu werden oder zu flüchten; der Siegeszug des Swings, der Wiederbeginn der Tanzvergnügen; der erste Dom in Hamburg im Herbst 1945 - zu einer Zeit, als Millionen deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft sind, Millionen Familien ihre Angehörigen suchen, der Krieg gerade ein halbes Jahr zu Ende ist.
Die Folge 2 berichtet über die Jahre 1946 bis 1948: über den Hungerwintesamenr, das Leben der Flüchtlinge im Dorf Nettlingen bei Hildesheim, das Elend in den Trümmerwohnungen Hannovers, den Schwarzmarkt in Hamburg, das Gefangenenlager Fünfeichen bei Neubrandenburg.
Die Dokumentation erzählt aber auch vom langen Wiederaufbau: von der ersten Exportmesse in Hannover im Sommer 1947, von der Währungsreform 1948. Und auch vom Wiederaufstieg belasteter Nationalsozialisten überall in Norddeutschland. Krieg und Nationalsozialismus werfen noch lange Schatten.
Knut Weinrich hat zahlreiche Geschichten aus der Zeit von 1945 bis 1948 gefunden, Zeitzeugen befragt, Schauplätze aufgesucht.