All Quiet on the Western Front

Originaltitel:
All Quiet on the Western Front
Weitere Titel:
(Im Westen nichts Neues)
Produktionsland / Jahr:
Originallänge:
140 min. , schwarz / weiss
Uraufführung:
20 April 1930, Los Angeles D: 4 December 1930, Berlin, Mozartsaal
Literarische Vorlage:
Erich Maria Remarque. Im Westen nichts Neues. Berlin: Propyläen, 1929.
Produzent:
Musik:
Weitere Personen:
Zusammenfassung:
Angesteckt von den kriegsbegeisterten Reden ihres Lehrers, melden sich Paul Bäumer und seine Klassenkameraden während des Ersten Weltkriegs freiwillig zum Militär. Durch die willkürlichen Schikanen ihres Ausbilders Himmelstoss bis zur völligen Erschöpfung getrieben, beginnen sie bereits während ihrer Ausbildung an ihren romantischen Vorstellungen vom Soldatendasein zu zweifeln. Als sie schließlich an die Front kommen, ist die Desillusionierung durch das Elend in den Schützengräben und die Brutalität des Kampfes komplett.
Eine Gruppe älterer Soldaten um den erfahrenen Katczinsky („Kat“) nimmt sich der Schüler an und unterrichtet die jungen Rekruten darin, wie sie versuchen können, im tödlichen Chaos der Front zu überleben. Doch die Gruppe von Pauls Mitschülern wird langsam immer kleiner.
Bei einem französischen Angriff versteckt sich Paul, von Panik überwältigt, in einem Granattrichter im Niemandsland. Als ein französischer Soldat in den Trichter fällt, ersticht er ihn. Während der Franzose langsam stirbt, bittet ihn Paul um Vergebung und erkennt, dass sie alle Kameraden sind, die man durch die brutale Mechanik des Krieges dazu gebracht hat, einander zu töten. Zurückgekehrt in die Etappe treffen sich Paul und zwei seiner Kameraden mit drei französischen Mädchen. Um sich mal wieder satt essen zu können, sind diese bereit, mit den jungen Soldaten Brot und Wurst gegen „Liebe“ zu „tauschen“.
Nach einem der nächsten Angriffe wird Paul verletzt in ein Lazarett eingeliefert. Er erhält Heimaturlaub und besucht seine Familie. Enttäuscht muss er feststellen, dass es ihm unmöglich ist, den Menschen in der Heimat die grausamen Erlebnisse aus den Schützengräben mitzuteilen. So ist er froh, an die Front zu seinen Kameraden zurückzukehren. Doch die meisten seiner Gruppe sind tot. Als Kat von einem Granatsplitter getroffen stribt, verliert Paul seinen besten Freund.
An einem ruhigen Tag kurz vor dem Waffenstillstand versucht Paul einen Schmetterling zu fangen, der vor seinem Graben sitzt. Als er nach ihm greifen will, wird Paul von der Kugel eines französischen Scharfschützen getötet.
Literatur:
Hans Beller. Der Film „All Quiet on the Western Front“ und die Feindbildproduktion in Hollywood. (http:www.remarque.uos.de/artikel/beller.pdf)

Hans Beller. „Gegen den Krieg. `Im Westen nichts Neues´ (All Quiet on the Western Front, 1929)“. In: Werner Faulstich, Helmut Korte (Eds.). Fischer Filmgeschichte, Bd. 2: Der Film als gesellschaftliche Kraft 1925-1944. Frankfurt a.M., 1991, 110-129.

John W. Chambers. „`Im Westen nichts Neues´(1930). The Antiwar Film and the Image of the First World War“. In: Historical Journal of Film, Radio and Television 14 (1994), 377-401.

John W. Chambers. „All Quiet on the Western Front/Im Westen nichts Neues. Der Antikriegsfilm und das Bild des modernen Krieges“. In: Thomas Schneider (Ed.). Das Auge ist ein starker Verführer. Osnabrück: Rasch, 1998, 33-50.

Andrew Kelly. Cinema and the Great War. London: Routledge, 1997.
Bemerkungen:
Neben der Tonfilmversion wurde eine etwas längere Stummfilmfassung mit Zwischentiteln produziert, da noch nicht alle Kinos auf die damals neue Technik des Tonfilms umgestellt waren.

In Deutschland wurde die Originalversion nur wenige Tage nach ihrer Premiere von der Zensurbehörde, der Filmoberprüfstelle, verboten. Die im September 1931 wieder zugelassene Version ist um 32 Minuten kürzer als das Original.

Mehr zu Zensurgeschichte und Rezeption auf: http://www.remarque.uos.de/iwnnfilm.htm
Erhältlich:
VHS, DVD